Nachhaltigkeit
Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit sind zentrale Herausforderungen im derzeitigen gesellschaftlichen Diskurs und bereits seit zwei Jahrzehnten im Motorsport gelebte Praxis. Eine Vielzahl an Maßnahmen machten den deutschen Motorsport in den vergangenen Jahren zu einem anerkannten Vorreiter im Natur- und Umweltschutz. In seiner traditionellen Rolle als Entwicklungs- und Erprobungsplattform für technische Innovationen kann Motorsport als Speerspitze nachhaltiger Entwicklungen dienen und fungiert hierbei gleichfalls als Entwickler, Versuchsfeld und Katalysator.
Die DMSW verfolgt derzeit verschiedene Projekte im Bereich Nachhaltigkeit im Motorsport:
Einführung von synthetischem Kraftstoff
Synthetische Kraftstoffe – im Gegensatz zu Benzin und Diesel aus erneuerbaren Energien und CO2 gewonnen – können den technischen Rahmen für die Reduzierung von Emissionen erweitern und aufwändige und kostenintensive Umrüstungen bei Motorentechnik und Infrastruktur überflüssig machen. Dieses Projekt bietet eine große Chance, den Motorsport als Entwicklungstreiber und Versuchsfeld zu nutzen, um synthetischen Kraftstoff als effiziente und notwendige Ergänzung zu anderen nachhaltigen und alternativen Fahrzeugantriebs-Energieträgern (Elektro, Wasserstoff/Brennstoffzelle, Solar) zu etablieren, ohne dabei vorhandene, moderne Verbrennungsmotoren ersetzen zu müssen.
Die DMSW arbeitet bei diesem Projektschwerpunkt eng mit dem DMSB e.V., dem ADAC e.V., dem Institut für Verbrennungskraftmaschinen (VKM) der TU Darmstadt sowie dem Kraftstoffhersteller P1 Performance Fuels GmbH aus Berlin zusammen.
Ziel ist die schrittweise Ablösung fossiler durch synthetische Kraftstoffe, wobei übergangsmäßig Biokraftstoffe der zweiten Generation zur Anwendung kommen sollen. Für 2022 ist unter anderem der Einsatz von synthetischen Biokraftstoff von P1 beim neuen ADAC Crosscar Cup geplant.
Einführung von Elektro-Karts im Slalombereich inkl. Ladeinfrastruktur
Die Einführung alternativer Antriebstechnologien im Motorsport geschieht auch aus der gesellschaftlichen Notwendigkeit als öffentliche Projektionsfläche für den gesamten Verkehrssektor heraus. Hierbei übernimmt der Motorsport bewusst die Rolle des Entwicklers und Brückenbauers hin zum motorisierten Straßenverkehr.
Derzeit sind ca. 95% der Karts im Slalombereich in Deutschland mit Honda Viertakt-Verbrennungsmotoren (GX 160 und GX200) ausgestattet.
Die DMSW entwickelt in Zusammenarbeit mit dem DMSB e.V. und Partnern aus Industrie und Wissenschaft ein geeignetes Kartkonzept sowie die notwendige Ladeinfrastruktur und bringt diese bei Pilotprojekten zum Einsatz. Ziel ist die schrittweise Ablösung von Verbrennungsmotoren durch elektrische und nachhaltig betriebene Antriebsaggregate. Hierbei soll eine klimaneutrale und autarke Ladeinfrastruktur zum Einsatz kommen.
Einführung von Elektro-Fahrzeugen im Amateur- und Breitensport
Die DMSW und der DMSB e.V. unterstützen die Etablierung von HV-Fahrzeugen (Elektro- und Hybrid) bei verschiedenen Serien und Veranstaltungen, z.B. der RCN und NLS (VLN) auf der Nordschleife. Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit eco Grand Prix.
Seit 2021 gibt es den ADAC Opel e-Rallye-Cup, welcher von Experten von Opel Motorsport, der DMSW und dem DMSB e.V. begleitet wird. Neben den DMSB-Technik- und Sicherheitsbestimmungen für Elektrofahrzeuge bietet die DMSB Academy auch Angebote für Hochvolt-Schulungen an, um Sportwarte für den Einsatz bei Veranstaltungen mit Elektrofahrzeugen zu befähigen.